Four Lions (2010)

Sie träumen vom ganz großen Knall: Omar, Waj, Barry, Faisal und Hassan fühlen sich als Teil des Kampfes radikaler Muslime gegen die Kultur der Ungläubigen. Die jungen Briten, vier davon aus Pakistan stammend, wollen als Selbstmordattentäter einen Anschlag in London verüben. Aber die Jungs sind nicht die Hellsten. Omar und Waj werden aus dem pakistanischen Trainingscamp gefeuert, weil sie die eigenen Leute beschossen haben, auf ihren Drohvideos posieren sie mit Spielzeuggewehren. In mühevoller Kleinarbeit stellen sie Sprengstoff her, dem zunächst eine dressierte Krähe, später einer der Ihren zum Opfer fällt. Trotzdem ziehen die verbliebenen Vier die Sache durch: Bei einem Wohltätigkeitsmarathon schlagen die jungen Männer zu - aber alles kommt anders, als sie es sich vorgestellt hatten.

„Four Lions“ ist eine bissige Satire mit trockenem Witz, manchmal hart an der Grenze dessen, was man noch als lustig empfinden kann. Ihre Stärke liegt darin, dass sie dem Dschihad ein komisches Gesicht verleiht und damit den viel beschworenen „Terrorzellen“ die Aura des Dämonischen und Geheimnisvollen nimmt. Da gibt es keine Superschurken und keine genial vernetzten Verschwörungen - nur ein paar trottelige Jungs mit Knarre und Sprengstoff. Zugleich lässt Regisseur Chris Morris keinen Zweifel an der Bedrohlichkeit dieser Kombination: Menschen fallen den Attentätern zum Opfer und keiner der Vier überlebt. Der Film schreit geradezu nach einem Streit darüber, ob er verharmlost oder geschmacklos ist, ob er zu weit geht oder nicht weit genug. Mehrere britische Filmpreise jedenfalls haben Morris‘ Konzept gewürdigt.