Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

It’s a Free World (2007)

Film: It’s a Free World

Länge: 92 Minuten

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 12 Jahren

Regie: Ken Loach

Darsteller: Kierston Wareing, Juliet Ellis, Leslaw Zurek, Joe Siffleet, Colin Coughlin u. a.

Genre: Drama , Politischer Film

Land: Großbritannien, Italien, Deutschland, Spanien , 2007

Sprachen:

Die attraktive Angie weiß, was sie will und in ihrer Arbeit als Personalvermittlerin ist sie erfolgreich und selbstbewusst. Als man ihr einfach kündigt, weil sie nicht mehr benötigt wird, zögert sie nicht lange, mit ihrer Freundin Rose eine eigene Agentur zu gründen, die vor allem Arbeiter aus Osteuropa vermittelt – auf legale Weise oder auch illegal. Um in diesem harten Geschäft bestehen zu können, muss Angie zusammen mit ihrer Freundin große Risiken eingehen und darüber hinaus ihren bei den Großeltern untergebrachten Sohn vernachlässigen. Als ein Deal mit einem Auftraggeber platzt und die Arbeiter dadurch nicht einmal die ihnen versprochenen Hungerlöhne erhalten, spitzt sich die Situation dramatisch zu und Angie muss sich überlegen, wie weit sie selbst gehen möchte, um ihre Haut zu retten.


Ken Loach ist für seine packenden Sozialdramen ("Bread and Roses", "Just a Kiss", "Sweet Sixteen", "The Navigators", "The Wind That Shakes the Barley") bekannt, die anrührende private Geschichten mit gesellschaftspolitischen Ereignissen und Fehlentwicklungen auf einzigartige Weise zu verknüpfen wissen. Erneut hat Loach mit seinem langjährigen Drehbuchautor Paul Laverty zusammengearbeitet. Beiden gelingt es, Themen wie Ausbeutung, Menschenhandel und illegale Arbeit in konkrete menschliche Geschichten zu verpacken. Die gesellschaftliche Realität, in der die Menschenwürde unablässig mit Füßen getreten wird, ist allein schon schockierend genug. Doch Loach zeigt noch eine andere Seite dieser Medaille, dass hinter denjenigen, die aus der Not anderer Menschen Profit schlagen, keineswegs nur berechnende Verbrecher, sondern ganz normale Durchschnittsbürger stecken. Diese kämpfen selbst ums Überleben, überschreiten dabei die moralischen Grenzen und sind auch für Argumente nicht zugänglich. Ähnliches gilt für die Opfer, die beginnen, sich zur Wehr zu setzen. Die Stärke des Films liegt in der messerscharfen Analyse dieser Mechanismen, die Schwäche darin, dass niemand in diesem Film ungeteilte Sympathie behält. Es bleibt daher ein wichtiger Film, der mit seinem offenen Schluss die Auseinandersetzung vorantreibt, aber es ist nicht der beste, den Loach bisher gedreht hat.

Anbieter:

  • Verleih-DVD: Indigo
  • Kauf-DVD: good!movies