Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

Lola auf der Erbse (2014)

Länge: 90 Minuten

Altersempfehlung: Ab 10 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 0 Jahren

Regie: Thomas Heinemann

Darsteller: Tabea Hanstein (Lola), Christiane Paul (Loretta Lachmann), Tobias Oertel (Kurt), Arturo Perea Bigwood (Rebin), Antoine Monot, Jr. (Herr Barkelt), Jonas Drescher (Kevin Barkelt), Olaf Krätke (Kapitän Solmsen) u. a.

Genre: Literaturverfilmung , Kinder

Land: Deutschland, 2014

Sprachen: deutsch

Lola lebt mit ihrer Mutter auf dem Hausboot „Erbse“, was lediglich dem fiesen Nachbarn ein Dorn im Auge ist. Eigentlich fehlt es der Elfjährigen an nichts, hätte sich ihr Vater vor zwei Jahren nicht plötzlich „in Luft aufgelöst“. Seitdem ist Lola immer mehr zur Außenseiterin geworden. Nun hat die Mutter auch noch einen neuen Freund, den Tierarzt Kurt. Das passt Lola ganz und gar nicht, obwohl Kurt eigentlich ganz nett ist, denn sie hängt noch sehr an ihrem Vater. Eines Tages kommt mit Rebin ein neuer Mitschüler in die Klasse, der sich genauso seltsam wie sie verhält und den anderen am liebsten aus dem Weg geht. Vorsichtig freunden sich die beiden miteinander an. Warum der fiese Nachbar Rebins Vater allerdings heimlich für sich arbeiten lässt, kann Lola nicht verstehen und auch nicht, warum Rebin sich versteckt, wenn die Polizei in der Nähe ist. Als Rebins Mutter schwer erkrankt, werden die Dinge noch komplizierter, denn da die kurdischstämmige Familie sich illegal in Deutschland aufhält, kann sie nicht einfach zu einem Arzt gehen. Lola kommt schließlich auf die Idee, Kurt um Hilfe zu bitten, obwohl dieser nur Tierarzt ist. Das bringt die beiden näher. Ausgerechnet zu ihrem Geburtstag scheint sich aber noch einmal alles gegen Lola zu verschwören.

In seinem zweiten Kinospielfilm hat der Theaterregisseur Thomas Heinemann das gleichnamige Kinderbuch von Annette Mierswa aus dem Jahr 2008 verfilmt. Lola, überzeugend gespielt von Tabea Hanstein, wendet sich im Verlauf des Films mehrfach direkt an das Publikum und redet über ihre Gefühle und ihre Gedanken. Auf diese Weise wird sie greifbar und kommt gleich sympathischer rüber, als ihre Verschlossenheit und ihre Trotzreaktionen zunächst ahnen lassen. Das unterscheidet sie deutlich von den anderen Personen einschließlich Rebin, die bewusst etwas verschweigen und ihre wahren Motivationen verheimlichen. Mit viel Humor und Fantasie erzählt der Film so von der gelungenen Begegnung und Annäherung zweier Kulturen vor dem Hintergrund illegaler Einwanderer, die ohne grobes eigenes Verschulden weder eine Aufenthalts- noch eine Arbeitserlaubnis haben.

Anbieter:

  • Verleih-DVD: BJF e. V.