Lone Ranger (2013)

In einem Panoptikum auf dem Jahrmarkt über die Besiedelung des Wilden Westens wird der uralte Indianer Tonto für einen kleinen Jungen wieder lebendig und erzählt ihm seine tragikomische Geschichte, die eng mit dem Staatsanwalt und Greenhorn John Reid verknüpft ist. Dieser reiste 1869 beim Bau der transamerikanischen Eisenbahn in eine von den Weißen angelegte Siedlung, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Als er mit seinem Bruder bei der Verfolgung eines Verbrechers in einen Hinterhalt der weißen Schurken gerät, ist John der einzige Überlebende. Tonto, der als Kind von den Weißen übel ausgenutzt wurde, hätte sich gerne einen mutigeren Ranger erhofft, um mit diesem gemeinsam gegen Korruption und Habgier zu kämpfen. Doch mit der Zeit raufen sich die ungleichen Antihelden zusammen und laufen gemeinsam schließlich zur Höchstform auf: Kein Schienengleis bleibt mehr gerade, als sie die wahren Schuldigen endlich zur Strecke bringen.

Bereits mit der Serie Fluch der Karibik haben Regisseur Gore Verbinski, Produzent Jerry Bruckheimer und Hauptdarsteller Johnny Depp voll den Geschmack eines breiten Publikums getroffen. Nach dem Genre des Abenteuer- und Piratenfilms versuchen sie das Gleiche nun mit dem ureigenen amerikanischen Genre des längst totgesagten Western – und dürften auch hier das Publikum auf ihrer Seite haben. Die Geschichte des „Lone Ranger“ wurde in den 1930er-Jahren, in denen die Rahmenhandlung des Films angesiedelt ist, ursprünglich für das Radio erfunden und ist längst zur amerikanischen Ikone geworden. Diese Vorlage wurde komplett entstaubt, heutigen Sehgewohnheiten angepasst und mit Johnny Depp als Tonto und Armie Hammer als Ranger geradezu ideal besetzt. Mit vielsagenden Blickkontakten, brillantem Wortwitz und aberwitzigen Actionszenen beleben sie das Genre neu und sparen nicht mit offener Kritik an den im Namen der Zukunft begangenen Verbrechen während der Besiedelung des Wilden Westens – selbst wenn hier am Ende das Gute gesiegt haben soll.