Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

Solino (2002)

Film: Solino

Länge: 124 Minuten

Altersempfehlung: Ab 12 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 12 Jahren

Regie: Fatih Akin

Darsteller: Barnaby Metschurat, Moritz Bleibtreu, Antonella Attili, Gigi Savoia, Patrycia Ziolkowska, Tiziana Lodato

Genre: Drama , Komödie , Jugend

Land: Deutschland, 2002

Sprachen:

Die Brüder Gigi und Giancarlo kommen mit ihren Eltern in den 60er-Jahren als italienische Gastarbeiter nach Duisburg. Als dem Familienvater die Arbeit im Bergwerk zu schwer wird, weiß die resolute Mama einen Ausweg. Sie eröffnet Deutschlands erste Pizzeria. Doch nun lastet die ganze Arbeit auf ihr. In einer Kellerküche führt sie ein Schattendasein. Wenige Jahre vergehen und auch die heranwachsenden Söhne Gigi und Giancarlo fühlen sich als Kellner von ihrem Alten versklavt. Es kommt zum Eklat. Die Jungen ziehen aus und gründen eine WG zu dritt mit Johanna. Doch nun brechen die lange schwelenden Konflikte zwischen den Brüdern aus, denn beide lieben ihre Mitbewohnerin, und Giancarlo, der ältere, beneidet den jüngeren um seine Erfolge als Nachwuchsfilmer.


Der Hamburger Nachwuchsregisseur Fatih Akin hat mit „Kurz und schmerzlos“ und „Im Juli“ einen grandiosen Auftakt gehabt. Der Sohn türkischer Einwanderer dreht „Solino“ - eine Geschichte von Deutschlands erster Pizzeria in Duisburg in den 60er-Jahren. Man hätte es sich kaum besser vorstellen können. Doch der talentierte Newcomer zeigt ein Formtief. Sein Humor und seine Emotionalität blitzen diesmal nur selten auf. Akin suchte sich bei den italienischen Neorealisten große Vorbilder. Doch statt Klarheit vermitteln seine Bilder die Langeweile des allzu Vertrauten. Von dem, was seinen Protagonisten vom Drehbuch verordnet wurde - Feuer, Leidenschaft und Experimentierfreude - spürt man bei seiner Regiearbeit diesmal wenig. Stets wartet man darauf, wann seine Geschichte endlich Schwung aufnimmt und wann die Figuren einem wirklich nahe kommen. Leider wartet man bis zum arg idyllischen Schluss. Es passiert nichts. Die Outtakes im Bonusmaterial lassen erahnen, welche Nuancen noch drin gewesen wären, um der Erzählung mehr Breite und den Figuren mehr Tiefe zu geben. Warten wir also auf eine dreistündige Extended Version, oder besser noch: Auf den nächsten Film, wo uns Akin in 90 Minuten wieder in den Bann zieht. Er kommt bestimmt!

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