Zwei kleine Helden (2002)

Der zehnjährige Marcello hat es mit seinen Eltern nicht leicht. Der fußballbegeisterte Vater möchte aus seinem Sohn einem Profifußballer machen, während die Mutter glaubt, er würde als Priester seine berufliche Erfüllung finden und solle daher schon mal im Kirchenchor üben. Doch Marcello schießt meistens am Tor vorbei und singen kann er auch nicht. Stattdessen kann er nähen und ist gut in Mathematik. Er träumt davon, einmal hoch über die Dächer seiner Heimatstadt zu fliegen. Wäre da nur nicht seine Höhenangst. In seiner Verzweiflung wendet sich Marcello direkt an Jesus. Die Hilfe lässt nicht lange auf sich warten, indem eine neue Mitschülerin in seine Klasse kommt. Fatima ist Muslimin, mit ihrer Familie nach Schweden immigriert und im Unterschied zum schüchternen Marcello ist sie selbstbewusst und kann auch sehr gut Fußball spielen. Ihre älteren Brüder meinen allerdings, das schicke sich für ein muslimisches Mädchen nicht. Zusammen lassen sich Fatima und Marcello von jetzt an jedoch nicht mehr fremdbestimmen.

Jeder Mensch ist von der eigenen Kultur und den Eltern mit geprägt. Dass dies keine Einbahnstraße sein muss, sondern sich gerade auch in der Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen und mit anderen Fähigkeiten verändern kann, zeigt der Kinderfilm des schwedischen Regisseurs Ulf Malmros auf abwechslungsreiche, humorvolle und hoffnungsvolle Weise ganz aus der Perspektive der Kinder. Marcello und Fatima sind beide zu Außenseitern geworden, weil sie den gängigen Rollenerwartungen ihrer Eltern und ihres soziokulturellen Umfelds nicht entsprechen können und wollen. Gemeinsam lernen sie, zu ihren kleinen Fehlern zu stehen und in einem wahren Höhenflug buchstäblich über sich selbst hinauszuwachsen.